DM-Ersatz: Roundnet Day bringt Gemeinschaftsgefühl zurück
von Marcel Halle
Je 100 Teams an zwei Turniertagen - Samstag Männer und Frauen, Sonntag Mixed. Das war der Plan für die diesjährigen deutschen Meisterschaften im Roundnet, die am vergangenen Wochenende in Münster stattfinden sollten. Doch wie jedes offizielle Turnier auf deutschem Boden seit März musste auch das nationale Jahreshighlight aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden. Trotz ausgefeiltem Hygienekonzept schien dem Gesundheitsamt die Durchführung eines solchen Events zu gefährlich.
Ein kompletter Ausfall des Termins war für das Team von Roundnet Germany aber keine Option, deswegen stellte sich schnell die Frage: Was kann getan werden, um trotz Corona gleichzeitig deutschlandweit Roundnet zu spielen und sowohl die Bekanntheit des Sports als auch das Gemeinschaftsgefühl der Communities zu fördern?
Die Idee des German Roundnet Day war geboren! Über die eigene Plattform RG Player Zone und unzählige private WhatsApp-Gruppen wurden schnell viele Community-Treffen in verschiedenen Städten in ganz Deutschland organisiert, die am 15.08. - dem ersten Tag der deutschen Meisterschaften - stattfanden. So versammelten sich unter anderem in Hamburg, Saarbrücken, Hannover, Solingen, Kiel, Göttingen, Stuttgart und Köln mindestens 200 begeisterte Roundnet-Spieler:innen aus ganz Deutschland, um örtlich getrennt, aber zeitlich und in der emotionalen Verbundenheit gemeinsam, ihren Lieblingssport auszuüben.
In Köln fanden sich 30 Begeisterte aus Münster, Bonn, Aachen, Dortmund, Bochum, Köln und dem Siegerland zusammen, um sich am Netz und daneben zu begegnen. Tina vom Team Chaospiloten aus Münster resümiert: "Sonst hat man durch Corona nur mit den eigenen Leuten gespielt. Es macht einfach Spaß, viele neue Leute kennenzulernen und alte Leute wiederzutreffen. Wir sind sehr froh, dass es heute so eine kleine Ersatzveranstaltung in verschiedenen Städten gab, wo man doch noch ein wenig Roundnet-Community-Luft schnuppern konnte.“
Neben den Duellen am Netz stand der Tag dementsprechend vor allem im Zeichen der Community-Bildung. Durch die Absagen fast aller deutschen Turniere war auch die Aufrechterhaltung der freundschaftlichen Beziehungen zwischen den Spieler:innen in Deutschland schwieriger als gedacht. Umso schöner, dass die Zeit zwischen den Spielen für ausgiebige Gespräche über den gemeinsamen Lieblingssport und weitere Themen genutzt werden konnte. In verschiedenen Standorten ließen die Roundnet-Begeisterten den gemeinsamen Tag zudem bei einem entspannten Abendprogramm ausklingen.
Das Kennenlernen neuer Leute stand dabei auch in Hamburg im Vordergrund. Der Ausrichter des Treffs in Hamburg, Leon vom Team Aalen Altona, fasst zusammen: "Wir haben alleine aus dem Hamburger Umkreis fünf verschiedene Communities miteinander versammelt. Es haben sich alle unfassbar gut verstanden. Es war eine super angenehme Stimmung, mit Bier und was dazu gehört. Wir haben ein richtig geiles Finale gehabt. Es hat einfach richtig Spaß gemacht, auch die Leute so mal kennenzulernen.”
Auch von den anderen Standorten wurde nur positives Feedback rückgemeldet. Unter dem Hashtag #germanroundnetday posteten viele Communities fleißig die besten Fotos und Videos in ihren Stories und sorgten so für eine tolle Reichweite in den sozialen Medien. Philipp Kessel vom Roundnet Germany Team stellt fest: „Der erste German Roundnet Day war ein voller Erfolg. Die Motivation unserer Community ist trotz oder vielleicht gerade wegen Corona sehr hoch. Es ist überragend, dass wir mit diesem Event unseren Sport und die Vernetzung der Community weiterhin vorantreiben konnten. Wir werden das auf jeden Fall spätestens nächstes Jahr wiederholen!“
Welch große Wellen der Tag geschlagen hat, bewies auch eine Einsendung vom Exil-Würzburger Kris, der mit der kanadischen Community in Calgary den Tag feierte.
Dass es im Jahr 2021 sicherlich einen weiteren German Roundnet Day geben wird, ergab auch eine Umfrage auf dem Instragram Account von Roundnet Germany: 97 Prozent der Teilnehmenden befürworten eine Wiederholung des Events. Und die anderen 3 Prozent haben sich sicher verklickt. Ganz sicher.